Alle wichtigen Informationen über Medikamente bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)
ADHS-Medikamente haben einen schlechten Ruf. Von „Ruhigstellung unserer Kinder“ über Abhängigkeit bis hin zu Persönlichkeitsveränderung wird den Stimulanzien allerlei Schreckliches nachgesagt. Dabei zählt die medikamentöse Behandlung zu den am besten untersuchten und wirksamsten Maßnahmen bei ADHS überhaupt; mit deutlich höheren Effektstärken als fast alle anderen Psychopharmaka. Trotzdem herrschen Vorurteile, Unsicherheit und Angst vor Nebenwirkungen. Viele Betroffene wissen nicht, wie diese Medikamente eigentlich wirken, worin sich Stimulanzien und Nichtstimulanzien unterscheiden oder warum eine unbehandelte ADHS langfristig mit hohen Risiken verbunden ist.
Dieses Infoblatt fasst die wichtigsten wissenschaftlich gesicherten Fakten kompakt und verständlich zusammen. Es erklärt, wie Dopamin und Noradrenalin an den Kernsymptomen der ADHS beteiligt sind, wie Stimulanzien (z. B. Methylphenidat, Amfetamin, Lisdexamfetamin) und Nichtstimulanzien (z. B. Atomoxetin, Guanfacin) wirken und welche Nebenwirkungen auftreten können. Der One-Pager vermittelt verständlich, warum eine sachgerecht durchgeführte Behandlung nicht nur wirksam, sondern auch sicher ist und welche Risiken eine unbehandelte ADHS mit sich bringt.
Ideal als Aufklärungsmaterial für Praxen, zur Psychoedukation von Patientinnen und Patienten oder als verständliche Ergänzung zu Erstgesprächen über medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Ich nutze das AB in meiner Praxis für die frisch diagnostizierten ADHSler:innen, denn häufig kann eine Psychotherapie bei ADHS (und Komorbiditäten) überhaupt erst richtig greifen, wenn die Kernsymptomatik gut medikamentös eingestellt ist.
Quellen und vertiefende Literatur:
AWMF S-3 Leitlinie Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Kindern und Erwachsenen
Barkley, R. A. (2014). Attention-Deficit Hyperactivity Disorder: A Handbook for Diagnosis and Treatment (4th ed.). Guilford Press.
Cortese, S. (2012). The neurobiology and genetics of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD): what every clinician should know. European Journal of Paediatric Neurology, 16(5), 422-433. https://doi.org/10.1016/j.ejpn.2012.01.009











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