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Der innere Kritiker in der Therapie

Der innere Kritiker ist eine metaphorische Bezeichnung für die negative, selbstabwertende Stimme in unserem Kopf, die uns kritisiert, verurteilt und entmutigt. Diese innere Instanz kann aus überhöhten Ansprüchen, Selbstzweifeln und Ängsten bestehen und entsteht oft durch frühere Erfahrungen, wie Erziehung, gesellschaftliche Normen oder erlernte Glaubenssätze. Der innere Kritiker hat oft das Ziel, uns zu „motivieren“ oder zu „schützen„, indem er uns beispielsweise davor bewahrt, Fehler zu machen oder uns in riskante Situationen zu begeben. Allerdings führt seine harsche Art oft zu Gefühlen von Unzulänglichkeit, Scham und Schuld.

In der Therapie lernen Patienten, ihren inneren Kritiker zu erkennen und dessen negative Botschaften zu hinterfragen. In kognitiven Therapieansätzen wird versucht, die destruktiven Gedankenmuster des inneren Kritikers durch realistischere und positivere Gedanken zu ersetzen. Gerade in der ACT wird der innere Kritiker oft als hinderlicher Teil von unangenehmen Gedanken gesehen, die man akzeptieren, aber nicht wörtlich nehmen muss. Selbstmitgefühl und Achtsamkeit spielen dabei eine wichtige Rolle, um einen freundlichere Haltung sich selbst gegenüber zu entwickeln und den inneren Kritiker weniger ernst zu nehmen.

Viele Therapeuten ermutigen dazu, den inneren Kritiker nicht zu bekämpfen, sondern seine Botschaften zu verstehen und zu erkennen, dass er aus einem Bedürfnis nach Schutz oder Selbstbewahrung entstanden ist.

Ein paar hilfreiche Therapietools für die Arbeit mit dem inneren Kritiker findest du hier.