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Trauma, PTBS und Therapie

Ein Trauma entsteht, wenn eine Erfahrung die inneren Bewältigungsmöglichkeiten überfordert und das eigene Wohl oder das anderer Menschen als in bedroht erlebt wird. Was als traumatisch erlebt wird, ist individuell. Entscheidend ist nicht allein das Ereignis, sondern die psychische Wirkung. Oft bleibt etwas zurück, das nicht eingeordnet werden konnte: intensive Gefühle, das Gefühl von Kontrollverlust oder innere Bilder, die sich aufdrängen.

In der ICD-11 wird die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) als mögliche Folge eines Traumas beschrieben, bei der typische Symptome auftreten: Wiedererleben in Form von Flashbacks oder Albträumen, Vermeidung traumabezogener Reize, anhaltende Übererregung sowie ein deutliches Gefühl von Bedrohung. Diese Symptome können Monate oder Jahre nach dem Ereignis bestehen bleiben und das Erleben stark beeinflussen. In der Praxis begegnen uns Menschen mit Traumafolgestörungen regelmäßig.

In der therapeutischen Arbeit steht nicht die Konfrontation im Vordergrund, sondern zunächst die Stabilisierung: ein Gefühl von Sicherheit, Orientierung und Selbstwirksamkeit. Erst wenn das gelingt, ist eine geleitete Annäherung an traumabezogene Inhalte sinnvoll.

Wirksame Behandlungsansätze:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Diese Art der Therapie hilft Personen, ihre Gedanken und Gefühle in Bezug auf das Trauma zu verstehen und zu verändern. Spezifische Techniken wie die kognitive Umstrukturierung können dabei helfen, schädliche Denkmuster zu identifizieren und zu ändern.
  • Expositionstherapie: Diese Therapieform konfrontiert den Patienten schrittweise und in einer kontrollierten Umgebung mit den Erinnerungen oder Stimuli, die mit dem Trauma in Verbindung stehen, um die Angst davor zu verringern.
  • EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): Eine Therapieform, bei der der Patient gebeten wird, sich auf traumatische Erinnerungen zu konzentrieren, während er gleichzeitig Augenbewegungen ausführt, die von einem Therapeuten geleitet werden. Dies soll helfen, die Verarbeitung von traumatischen Erinnerungen zu erleichtern.

Hier finden sich Materialien, die diesen Prozess unterstützen können: zur Psychoedukation, zur Stabilisierung und zur behutsamen Auseinandersetzung mit traumatischen Erfahrungen.